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Saatgutbank

Saatgutbank Zürich

Die Saatgutbank Zürich ist ein Naturschutzprojekt des Instituts für Systematische und Evolutionäre Botanik der Universität Zürich. In der Saatgutbank werden Samen von gefährdeten einheimischen Gefässpflanzen ex-situ (ausserhalb des natürlichen Lebensraums) aufbewahrt, ohne, dass diese ihre Lebensfähigkeit verlieren. So können sie später für Wiederansiedlungs- Populationsverstärkungs- und Forschungsprojekte verwendet werden. Die Saatgutbank ist ein wichtiges Werkzeug zum Schutz der Artenvielfalt und der genetischen Vielfalt, die den Schutz dieser beiden Ressourcen in-situ (innerhalb des natürlichen Lebensraums) ergänzen soll.

In der Saatgutbank werden Samen auf einen Wassergehalt von etwa 5% getrocknet und dann bei -20°C eingefroren. So bleiben die Samen jahrzehntelang, potenziell sogar jahrhundertelang lebensfähig. Eine Bedingung dafür ist allerdings, dass die Samen austrocknungsfähig (orthodox) sind. Nicht austrocknungsfähige Samen sind nicht für die Lagerung in einer Saatgutbank geeignet. Glücklicherweise sind über 90% der Arten der Schweizer Flora austrocknungsresistent. Nicht austrocknungsresistente Arten finden sich hauptsächlich in den Tropen. In der Seed Information Database der Millenium Seed Bank Kew findet man für viele Arten Angaben zur Lagerungsfähigkeit und weiteren Sameneigenschaften.

Wir überprüfen die Qualität der Samen mit Hilfe von Keimtests, sobald diese in die Saatgutbank gelangen. Die Samen werden hierbei in Petrischalen in speziellen Klimakammern auf Agar zum Keimen gebracht. Dabei haben viele Arten spezielle Anforderungen an die Keimbedingungen, die noch weitestgehend unbekannt sind. Bei unseren Keimtests können wir mehr darüber lernen, was dem Schutz dieser Arten zugutekommt. In regelmässigen Abständen werden diese Keimtests wiederholt, um schnell reagieren zu können, falls sich die Qualität der Samen verschlechtern würde.

Um die Sicherheit der Samen über längere Zeit zu gewährleisten, treffen wir mehrere Sicherheitsvorkehrungen. Die grösste Gefahr für das gelagerte Saatgut ist eintretende Feuchtigkeit. Um die Samen vor Feuchtigkeit zu schützen, werden sie mit zwei luftdichten Schichten Glas verpackt. In beiden Hüllen verwenden wir zudem einen Indikator, welcher eindringende Feuchtigkeit sofort anzeigt. Für den Fall eines Kühlunterbruchs sind unsere Tiefkühlschränke an ein Alarmsystem angeschlossen, das uns sofort benachrichtigt, falls die Temperatur zu stark ansteigt. Von allen Akzessionen tauschen wir Duplikate mit unserer Partnersaatgutbank in Genf aus, um uns gegen Naturkatastrophen abzusichern.

 

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